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Letter to German Regional Newspaper

Kaufen und Sparen on animal research inviting journalist who wrote a piece to visit a German research facility


Zu Händen der Geschäftsführer Herr Kurt Joachim Fischer und Herr Lambert LensingWolff.


Sehr geehter Herr Fischer,

Sehr geehrter Herr Lensing-Wolff,


In der letzten Ausgabe der Zeischrift „Kaufen und Sparen“ erschien ein Artikel, der das

Nutzen von Tieren für biomedizinische Forschungen verurteilt und dies als “Unsinn”

darstellt.


Der Artikel stellt die Zuverlässigkeit von Tiermodellen bezüglich der Wirksamkeit oder der

Sicherheit für Menschen in Frage. Zitiert werden Fälle, in denen ein Medikament zuerst

auf Tiere positiv gewirkt hat, jedoch sich für Menschen als schädlich erwiesen hat. Es

wurde dann behauptet, dass es zuverlässigere und präzisere Methoden gibt, die keinen

Tierversuch benötigen. Bereits heute wird eine große Anzahl von vorklinischen Tests ohne

Tiere mit Methoden wie zum Beispiel Computermodellen oder Zellenkulturen durchgeführt.


Diese Techniken können die komplexe Struktur des menschlichen Körpers mit

Organsystemen, hormonellen Steuerungsmechanismen usw. jedoch in den meisten Fällen

nicht vollständig widerspiegeln, und daher sind Tierversuche für die Risikobeurteilung

neuer Arzneistoffe nach wie vor absolut essentiell und entsprechend gesetzlich

vorgeschrieben.


Tierversuche werden dazu benötigt, um zu prüfen, ob ein Medikament sicher genug ist,

damit es am Menschen getestet werden kann. Bevor ein Medikament zugelassen wird,

müssen Tausende von klinischen Tests, zuerst an gesunden Probanden und danach an

Patienten, durchgeführt werden. Wenn ein Medikament im Handel Nebenwirkungen zeigt,

ist dies nicht unbedingt auf die unpassenden Tiermodelle zurückzuführen.

Im Artikel wird auch von Thalidomid, dem Wirkstoff von Contergan, berichtet – als Beweis

für die Unwirksamkeit von Tiermodellen. Obwohl Thalidomid den Sicherheits-Tests in den

damaligen Tierversuchen bestand, war das Testen selbst sehr unvollständig. Wären

vollständige Tests nach heutiger Methodik durchgeführt worden, wäre diese menschliche

Tragödie vermeidbar gewesen.


Tierversuche tragen wesentlich zum medizinischen und wissenschaftlichen Fortschritt bei.

Sie werden in der Grundlagenforschung, der angewandten Forschung sowie bei der

Entwicklung von Arzneimitteln und weiteren ärztlichen Behandlungsmethoden eingesetzt.

Gesundheitsbehörden in der ganzen Welt verlangen, dass Arzneimittel zunächst auch an

Tieren getestet werden, bevor sie beim Menschen zum Einsatz kommen.


Die Anforderungen an die Durchführung von Tierexperimenten sind in Deutschland durch

das Tierschutzgesetz sehr streng geregelt. Bevor ein Tierversuch durchgeführt werden

kann, muss er von der jeweiligen Landesbehörde genehmigt werden. Hierfür sind die

wissenschaftliche Begründung und die ethische Vertretbarkeit darzulegen. Experimente

an Tieren müssen nach dem Tierschutzgesetz grundsätzlich schmerzfrei durchgeführt

werden. Zudem werden die gesetzlichen Vorgaben zu den Haltungsbedingungen sowie

zur Betreuung von einem Tierschutzbeauftragten und der Veterinärbehörde regelmäßig

überprüft.


Solange es keine wirksame Alternative zu Tierversuchen gibt, ist die Forderung nach

Abschaffung solcher Tiervesuche fahrlässig und sogar gefährlich für die Gesundheit der

Menschen und den wissenschaftlichen Fortschritt.


Es ist uns bewusst, dass der Entwicklungsprozess von Medikamenten kompliziert ist.

Gerne bieten wir Ihnen die Besichtigung eines örtlichen Forschungszentums an, damit Sie

besser verstehen können, warum Forschung mit Tieren wichtig ist, bevor Medikamente im

Handel zugelassen werden.


Ich würde mich freuen wenn Sie sich bei Interesse mit mir in Verbindung setzen würden.

Mit freundlichen Grüßen


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